Montag, 25. Mai 2015

Regenwanderung im Elbsandsteingebirge auf dem Weg vom Kohlbornstein zum Großen Zschirnstein

Schutzhütte auf dem Gipfel des Großen Zschirnsteins
Bei stabiler Wetterlage benötigen wir keine Wetterprognose für unsere Aktivitäten. Stabil ist deutsches Wetter nur selten, weshalb wir uns von Wetterportalen halbwegs verlässliche Vorhersagen wünschen. Vergangene Wochen zeigen einmal mehr, wie wenig Wünschen hilft. Bei wechselhaftem Wetter lagen Prognosen aller Portale mehr oder weniger daneben. Gestern war ein Regentag angekündigt. Tatsächlich genossen wir ab mittags einen wunderschönen Sommertag.(1) Für heute sind sich die Portale nicht einig, ob Regen erst in der Nacht oder am frühen Abend eintrifft. Bis mittags soll es jedenfalls sonnig bleiben. Mit naivem Optimismus planen wir für den letzten Tag unseres diesjährigen Aufenthaltes in der Sächsischen Schweiz eine Wanderung über mehrere Steine. In Anbetracht der Realität erweisen sich erneut alle Wetterportale als zweifelhafter 'Gimmick'. Bald nach dem Start erinnern wir uns an eine Weisheit des preußischen Militärstrategen Clausewitz: "Jeder Plan verliert seine Gültigkeit, wenn die Theorie zur Praxis reifen soll." (Kurz und knapp: Praxis macht jeden Plan zunichte.) Wir planen um und erleben trotz ungünstiger Bedingungen eine schöne Wanderung, an die wir uns lange erinnern werden. Erinnern werden wir uns ebenso an diverse Wetterportale, deren kostenlose Angebote nur scheinbar seriöse Informationen enthalten und in der Realität mit schwer erträglichem Werbemüll belästigen. Diashow der Fotoserie

Samstag, 23. Mai 2015

Schluchtenwanderung im Elbsandsteingebirge

Uttewalder Grund
Während in den vergangenen Tagen unsere Wanderziele vor allem in der Höhe lagen, unternehmen wir heute eine Wanderung in die Tiefe. Zwischen Tafelbergen und bizarren Felsriffen weist der Nationalpark Sächsische Schweiz zahlreiche, in die Landschaft tief eingeschnittene canyonartige Felsschluchten mit einem kühlen, feuchten Klima und entsprechender Vegetation auf. Unsere Route verbindet etliche solcher Schluchten (in der Sächsischen Schweiz als 'Grund' bezeichnet) zu einem Rundweg.  Bei einer Schluchtenwanderung an Spazierwege zu denken, wäre ein Irrtum. Steigen müssen wir auch heute, denn wo es hinunter geht, müssen wir anschließend wieder hinauf. Auf unserer 4,5-stündigen Wanderung (Gehzeit ohne Pausen) durchqueren wir mindestens 10 namentlich identifizierte Schluchten. Die zu bewältigende Höhendifferenz steht einer 'Steinewanderung' (über Tafelberge) kaum nach. Unsere Wanderung startet jedoch mit einem 'Stein'.(1) Diashow der Fotoserie

Freitag, 22. Mai 2015

Rosinenwanderung im Elbsandsteingebirge: Hänztschelstieg, Carolafelsen, Wilde Hölle, Kuhstall, Neuer Wildenstein

Carolafelsen: Dom, Schrammsteine, Falkenstein, Lilienstein
Vor einer Woche haben wir am langen Bückenwochenende über Himmelfahrt eine Wanderung in den zerklüfteten Affensteinen(1) unternommen, mussten aber teilweise wegen des großen Andrangs Abstriche der 'B-Note' vornehmen.(2) Einige 'Rosinen' sind vor unserer Abreise einen erneuten Besuch an einem Wochentag wert, wenn das Wetter mitspielt. Außerdem möchten wir die im Vorjahr entdeckte Häntzschelstiege nicht versäumen.(3) Heute passt alles! Bei perfektem Wetter erleben wir auf einer 4,5-stündige Wanderung (5:15 Std. Gesamtzeit) die faszinierenden Affensteine nahezu exklusiv und genießen Wanderglück in seltener Intensität.
Über das Pfingstwochenende wird es in den nächten 3 Tagen in den Affensteinen mit der Ruhe vorbei sein. Erfreulicherweise sind in der Sächsischen Schweiz genug attraktive Ausweichmöglichkeiten ohne Massenandrang zu finden.
Diashow der Fotoserie



Donnerstag, 21. Mai 2015

Bastei-Rauenstein-Wanderung im Elbsandsteingebirge: Nulla dies sine linea

Marktplatz in Stadt Wehlen
Ein Plinius d. Ä. (23-79 n. Chr.) zugeschriebener Aphorismus fällt uns auf dem Giebel eines Hauses am Marktplatz von Stadt Wehlen auf. Der geschichtsträchtige kleine Ort an der Oberelbe gefällt uns ebenso wie das Motto "Kein Tag ohne Linie". Die Story hinter dem Motto auf der Hauswand bleibt verborgen. Sie ist auch nicht wichtig, um täglich Linien zu ziehen und diese zu perfektionieren.
Die Wanderroute auf der rechten Elbseite über die Bastei und zurück auf der linken Elbseite über den Rauenstein gehen wir trotz Massentourismus an der Bastei immer wieder gerne (3:30 Std. Gesamtgehzeit). 10 Minuten Gedränge lassen sich ertragen, weil grandiose Aussichten entschädigen und die Runde jenseits der Bastei noch attraktiver wird. Der Gratweg über den Rauenstein zählt zu unseren Favoriten in der Sächsischen Schweiz. Diashow der Fotoserie



Dienstag, 19. Mai 2015

Steine-Wanderung im Elbsandsteingebirge: Papststein, Gohrisch, Pfaffenstein

Anstieg zum Papststein
Papstdorf-Gohrisch umgeben in fußläufiger Entfernung zahlreiche 'Steine' (Tafelberge) der Sächsischen Schweiz. Unsere Wanderung über 3 der attraktivsten 'Steine' beginnt bei unserer Unterkunft Alter Gutshof Papstdorf am fast vor der Haustür aufsteigenden Papststein. Der Westabstieg führt zum unmittelbar benachbarten Gohrisch , dessen Gipfelrouten wir besonders lieben. Papststein und Gohrisch bildeten ursprünglich mit dem Kleinhennersdorfer Stein eine zusammenhängende Sandsteintafel, die zu drei Restmassiven erodierte. Ein wenig abseits liegt der Pfaffenstein. Das ausgedehnte, zerklüftete Gipfelplateu war beretis vor 3000 Jahren besiedelt. Das Plateau erreichen wir nach dreistündiger Wanderung. Während unserer Rast im Gasthaus Fels Pfaffenstein setzt Regen ein. Ohne Rundgang auf dem hoch interessanten Gipfel steigen wir durch das Nadelöhr ab. Wie gewohnt, ist auch heute die Orientierung im Wegenetz um den Pfaffenstein nicht problemfrei. Leicht durchnässt und verfroren erreichen wir nach 4,5 Stunden Gesamtgehzeit den Alten Gutshof Papstdorf.
Diashow der Fotoserie

Samstag, 16. Mai 2015

Trübe Sicht am Lilienstein, 415 m

Blick von Königstein zum Lilienstein
Eine lange Highlight-Tour durch die Affensteine am Vortag(1) lässt uns heute eine ruhigere Gangart wählen. Von unserer Ferienwohnung in Königstein(2) blicken wir zum Lilienstein. Die isolierte Lage des Tafelbergs in einer Elbschleife bietet faszinierende Panorama-Ausblicke über die Sächsische Schweiz. Unsere kurze Tour auf den Lilienstein (2:10 Stunden Gehzeit) kombinieren wir mit einem Kulturausflug nach Pirna.(3) Diashow der Fotoserie








Freitag, 15. Mai 2015

Highlight-Wanderung im Elbsandsteingebirge: Heilige Stiege, Frienstein, Idagrotte, Kuhstall, Wilde Hölle, Carolafelsen

Ausblick vom Carolafelsen in den Affensteinen
Nach der großartigen Route über die Schrammsteine vom 13.05.2015 sind heute die benachbarten Affensteine unser Ziel.(1) Im Vorjahr hat uns die Tour ab Schmilka über die Heilige Stiege zur Idagrotte am Frienstein begeistert (Post vom 27.06.2014). Highlights drängen zur Wiederholung, aber in Anbetracht des sonnigen Wetters werden wir die Runde heute zu einer fast sechstündigen Wanderroute ausdehnen und mit weiteren Highlights der Affensteine verbinden. An einem langen Wochende und bei diesem Wetter sind viele Wanderer unterwegs, weshalb wir früh aufbrechen und bereits kurz nach 8:00 Uhr in Schmilka starten.(2,3) Am Morgen beträgt die Lufttemperatur gerade 6 Grad. Bis zum Mittag wird es warm, während der Andrang vorerst überschaubar bleibt, aber dann tauchen allmählich Wanderkarawanen auf. Geradezu euphorisch beenden wir nach 5:45 Stunden Wanderung (6,5 Stunden Gesamtzeit) eine magische Runde und betrachten schwere Beine nach vielen An- und Abstiegen als sportliche Auszeichnung. Diashow der Fotoserie

Mittwoch, 13. Mai 2015

Alle Jahre wieder: Wanderglück auf dem Weg über die Schrammsteine zum Großen Winterberg

Schrammsteine, Elbtal, Kaiserkrone, Zirkelstein
Im Zentrum des Elbsandsteingebirges zählt das wild-zerklüftete Felslabyrinth der Schrammsteine nicht nur für uns zur bevorzugten Wanderregionen der Sächsischen Schweiz. Die Magie dieser Landschaft zieht uns bei jedem Aufenthalt in der Region an, jedoch nur an Wochentagen außerhalb von Ferien. An Wochenenden, Feiertagen und in der Ferienzeit kann der Andrang lästig sein. Je nach Wetter, Anspruch und Fitness erlaubt ein gut ausgebautes Netz an Wanderwegen und klettersteigähnlichen 'Stiegen' eine große Vielfalt individueller Routen. Unsere Lieblingsroute beginnt im Zahnsgrund bei der Schrammsteinbaude und folgt der 'Wandermarke blauer Balken' über den Kamm der Schrammsteine bis zum Großen Winterberg nahe der Grenze zu  Tschechien. Inkl. Rückweg handelt es sich um eine Tagestour, die stabiles Wetter erfordert. Gestern war für die zweite Tageshälfte Unwetter mit Gewitter und Hagel angekündigt, so dass wir eine Kurzwanderung vorgezogen haben. Trotz drohender Wolkenfront blieb das Gewitter aus und der Regen setzte erst in der Nacht ein. Am Morgen ist die Störung abgezogen. Wir können starten. Diashow der Fotoserie

Freitag, 8. Mai 2015

Rennsteigwanderung ab Heuberghaus über Jagdberg, Trockenberg und Grenzwiese zum Großen Inselsberg, 916 m

Blick von der Grenzwiese zum Großen Inselsberg
Am Tag vor der 35 km Nordic Walking Tour im Rahmen des Rennsteiglaufs (Post vom 9.Mai 2015) unternehmen wir heute eine kurze Rennsteigwanderung vom Berggasthof Heuberghaus (688 m) bei Friedrichsroda zum Großen Inselsberg. Mit 916,5 m Höhe ist der Große Inselsberg nicht die höchste, aber die dominanteste Erhebung des Thüringer Waldes. Von 688 m Höhe am Heuberghaus führen kackige An- und Abstiege über 'Großer Jagdberg' (806 m) und 'Trockenberg' (807 m) zur Grenzwiese (723 m), auch als 'Kleiner Inselsberg' bezeichnet, an der die Grenze zwischen den Herzogtümern Sachsen-Coburg-Gotha und Kurhessen verlief. Der Schlussanstieg auf das Plateau des Großen Inselsberg (916,5 m) stellt keine alpinen Herausforderungen, er geht aber über einen  Spaziergang deutlich hinaus. Die viel gerühmte Aussicht vom Gipfelplateau bleibt wetterbedingt heute bescheiden (5,5 km einfache Strecke, 1:15 Std. Gehzeit). Diashow der Fotoserie

Donnerstag, 7. Mai 2015

Rennsteigwanderung von Ascherbrück zur Hohen Sonne und durch die Drachenschlucht zur Wartburg

Wartburg
Drachenschlucht
Teilnahmen am Rennsteiglauf führen uns seit 1994 immer wieder auf den Rennsteig und zu kulturellen Sehenswürdigkeiten Thüringens. Etappenziel unserer Wanderung ist heute die Wartburg bei Eisenach. Von Ascherbrück (Ruhla) wandern wir auf dem Rennsteig bis zur Waldsiedlung Hohe Sonne (ca. 5 km), wo von 1973 bis 1996 der Rennsteiglauf gestartet wurde, bis 1997 der Start auf den Marktplatz von Eisenach verlegt wurde. Von der Hohen Sonne steigen wir ab in die Drachenschlucht, eine faszinierende feuchte 'Klamm', aus der wir zum Burghügel der Wartburg aufsteigen.
Die um 1067 von Ludwig dem Springer(2) gegründete und vom Nachkommen Ludwig der Eiserne ausgebaute Wartburg ist vielfältig mit deutscher Geschichte und bedeutenden Persönlichkeiten verwoben.(3) Historische Spuren der Urburg sind nicht erhalten. Nur der Palais (Wohnhaus des Landgrafen) stammt aus dem 12. Jahrhundert. Das heutige Bild der Wartburg geht auf einen Neubau im 19. Jahrhundert zurück, bei dem die wenigen erhaltenen historischen Teile einbezogen, restauriert und neu ausgestaltet wurden. Eine Besichtigung von Innenräumen der Wartburg ist nur mit einstündiger Führung möglich (9 € inkl. Museum, 2 € Fotoerlaubnis). Das Museum zeigt vom 2.04.-19.07.2015 im Rahmen der Ausstellungsreihe Cranach in Thüringen 2015 eine sehenswerte Sonderausstellung mit Lutherporträts der Cranach-Werkstatt
Diashow der Fotoserie

Dienstag, 5. Mai 2015

Wanderungen an der Harzer Teufelsmauer und Besuch von Quedlinburg

Teufelsmauer bei Weddersleben
Auf das Geotop der Teufelsmauer sind wir im Vorjahr während eines Kurzaufenthaltes im Harz aufmerksam geworden (Post vom 14. Mai 2014). Eine ausgedehnte Besichtigung gelingt beim diesjährigen Aufenthalt. Auf ca. 20 km Länge ist im nördlichen Harzvorland zwischen den Orten Ballenstedt und Blankenburg eine während der Kreidezeit vor 65 - 95 Millionen Jahren entstandene Geländerippe zu erkennen. Durch geologische Verschiebungen ist eine Sandstein-Felsformation gekippt und aufgerichtet worden. An mehreren Stellen ist die deckende Erdoberfläche abgetragen, so dass Felsformationen wie eine bis zu 20 m hohe Mauer in die Landschaft ragen. Die bizarr geformten Felsstrukturen erschienen Menschen als 'Teufelswerk'. Um das geologische Phänomen ranken sich Mythen, Sagen, Märchen. Auf 3 Abschnitten zeigt sich die Teufelsmauer besonders eindrucksvoll. Eine Wanderung auf dem Selke-Stieg (Post vom 4.05.2015) schenkt en passent Ausblicke auf die Gegensteine bei Ballenstedt. Bei Weddersleben und Blankenburg kommen wir auf gezielten Wanderungen eindrucksvollen Felsformationen näher.

Montag, 4. Mai 2015

Kleines Wanderglück auf dem Selke-Stieg von Meisdorf nach Gernrode

Unterwegs am Selke-Stieg
Der Selke-Stieg führt in 4 Etappen über mehr als 70 km durch Naturschutzgebiete entlang des Baches Selke vom Ort Stiege im Oberharz nach Quedlinburg im nördlichen Harzvorland. Wir wandern heute auf einem Abschnitt, der ungefähr der Etappe 3 von Meisdorf über Ballenstedt nach Gernrode über ca. 15 km entspricht. Genau wissen wir das nicht, weil wir mehrfach die Route verlieren und unserer Intuition folgen. Markierungen sind vor allem dort angebracht, wo die Wegführung unmissverständlich ist, während wir an vielen Verzweigungen Markierungen vermissen. Eine Wanderkarte wäre hilfreich, aber wir konnten keine finden.
Diashow der Fotoserie





Samstag, 2. Mai 2015

Gedächtnistour auf den Brocken aus dem Ilsetal via Heinrich-Heine-Weg

Harzer Grenzweg (Kolonnenweg) zum Gipfel des Brockens
Der Brocken-Marathon 1996 war eine schwere Prüfung. Das attraktive Ilsetal konnte trotzdem beeindrucken und den Vorsatz einer Rückkehr provozieren. Im Vorjahr nehmen wir einen Anlauf, der am Wetter scheitert (Post vom 13.05.2014). Für heute ist die Wetterprognose gut. Auf Spuren des Brocken-Marathons steigen wir vom Ilsetal
auf dem Heinrich-Heine-Wanderweg zum 1.141 m hohen Brocken auf und überwinden ca. 900 Höhenmeter auf 10,5 km Distanz. Nach 2:20 Std. erreichen wir bei sonnigem Wetter den Gipfel ohne besondere Anstrengung. Auf dem Plateau sind wir nicht allein. Hunderte, wenn nicht gar tausende Ausflügler sind mit der Brockenbahn auf das Gipfelplateau gereist. Das offenkundige Vergnügen der Ausflügler kollidiert mit der Beschaulichkeit unserer Wanderung. Nach kurzem Rundgang begeben wir uns ohne Rast auf den Rückweg und genießen im frühlingshaften Wetter erneut Landschaft und Ausblicke (2:05 Std. Rückweg, 4:25 Std. Gesamtgehzeit). Diashow der Fotoserie